Wie steht es um die Arzneimittel-Produktion in Europa? Fünf Generika-Profis geben Auskunft

Weil es immer wieder zu Lieferengpässen bei Medikamenten kommt, wünscht sich die Mehrheit der Deutschen die Arzneimittelproduktion wieder verstärkt nach Europa zu verlagern. Die Politik hat das erkannt, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das Thema auf die Agenda der deutschen EU-Ratspräsidentschaft gesetzt.

Jetzt lässt der Branchenverband Pro Generika die Arzneimittelhersteller selbst zu Wort kommen. In diesem Video verraten fünf Profis aus der Generika-Industrie, wie es um die deutsche und europäische Produktion von Arzneimitteln steht und was brüchig gewordene Lieferketten dauerhaft stabilisieren könnte.

UND DAS SIND DIE THEMEN:
  • Propofol: Das Narkosemittel drohte auf dem Höhepunkt der Covid-19-Krise knapp zu werden. Dr. Boris Bromm, Vice President bei der Firma Fresenius Kabi, erzählt, wie er spontan die Produktion erhöhen konnte und was der Standort damit zu tun hatte.
  • Produktion: Europas Produzenten konkurrieren mit asiatischen Herstellungsstätten. Was passieren muss, damit europäische Hersteller wieder eine faire Chance haben, erklärt Andreas Burkhardt, Geschäftsführer der Firma teva Ratiopharm, die in beiden Kontinenten produziert.
  • Wirkstoffe: Die meisten Wirkstoffe kommen inzwischen aus Asien. Dr. Dirk Jung von der Firma Arevipharma in Radebeul ist einer der letzten deutschen Wirkstoffhersteller. Er rechnet vor, warum sich etwa die Produktion des Wirkstoffs Metropolol für ihn einfach nicht mehr lohnt.
  • Lieferketten: Für robustere Lieferketten treffen Unternehmen wichtige und kostspielige Vorkehrungen. Warum etwa die „Second Source“ (zweite Quelle) bei vielen Kunden aber keine Rolle spielt, erklärt Dr. Christine Schneider, die bei der Firma Puren für Vertrieb und Marketing zuständig ist.
  • Antibiotika: Bei wichtigen Wirkstoffen will Europa wieder unabhängiger von Asien sein. Inwiefern der Pakt zwischen Sandoz und der österreichische Regierung um Sebastian Kurz, der den Standort in Kundl sichert, auch wegweisend für die deutsche Politik sein könnte, erklärt der globale Strategiechef von Sandoz, Christian Pawlu. Er hat die Vereinbarung mit der österreichischen Regierung mitverhandelt.

Quelle: ProGenerika / Youtube